Der diplomatische Kampf gegen die Gewalt in
Syrien lässt Assad völlig kalt: Die Mission der Arabischen Liga, die
Beobachter nach Syrien entsandte, verpuffte. Der UN-Sicherheitsrat
schafft es aufgrund des Vetos vonseiten Russlands und Chinas nicht,
sich auf eine Resolution zu einigen, die das Regime sanktioniert. Und
auch Kofi Annan, der Syrien-Gesandte der Liga und der UN, wird Assad
nicht umstimmen können. Doch Assad erledigt sich ohnehin zunehmend
selbst. Je brutaler er gegen sein Volk vorgeht, umso geringer wird
die Loyalität seiner Funktionäre, die sich angewidert von den
Verbrechen Assads an den Aufständischen von ihrem Machthaber
abwenden. So hat der Despot mit dem Vize-Ölminister Abdo Hossam
al-Din das erste ranghohe Regierungsmitglied an die Rebellen
verloren. Und es werden weitere folgen. Wollen UN oder Arabische Liga
in Syrien auf dem diplomatischen Weg etwas erreichen, brauchen die
Unterhändler sich gar nicht die Mühe machen, mit Assad selbst zu
verhandeln und so einen Weg in den Frieden zu finden. Der Despot hat
bereits mehrfach bewiesen, dass er auf Druck dieser Art nicht
reagiert. Die Diplomaten müssen vielmehr den Wandel von innen heraus
befördern und dafür sorgen, dass sich weitere, bereits zweifelnde
Funktionäre leichter von dem Gewaltregime loslösen können. Den Rest
erledigt Assad.
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