Der deutsche Sport sucht die nächsten
Superstars. „Höher, schneller, weiter“, lautet die Devise. Seit 1992
hat sich die Medaillenausbeute fast halbiert, bei den Sommerspielen
in Rio waren es nur noch 42 ingesamt. Das neue Fördersystem des
Bundes und des DOSB orientiert sich stark am Erfolg. Der Bund
schüttet zwar mehr Geld aus, davon profitiert aber nur noch ein
erlesener Kreis. Medaillen müssen schließlich her! Mit seinem
Verzicht auf einen Start bei der Hallen-EM in Belgrad sendet Florian
Orth das richtige Zeichen. „Wer nichts fördert, kann auch nichts
fordern“, fordert Orth verständlicherweise. In Zeiten, in denen bei
vielen Spitzenathleten stets der Verdacht mitschwingt, mit dem einen
oder anderen Dopingmittelchen nachgeholfen zu haben, wäre ein anderer
Maßstab als der Edelmetall-Hunger ohnehin angebracht. Der beste
deutsche Bahnläufer in Rio ist als Hobby-Leistungssportler unterwegs.
Da bleibt ja nur zu hoffen, dass man künftig bei den großen
internationalen Meisterschaften überhaupt noch einen deutschen
Lauf-Exoten erspäht. Rosige Aussichten sehen anders aus!
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