Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Daniel Haslsteiner zu Ebola/deutsche Hilfe

Deutschland sucht Freiwillige für den Kampf
gegen Ebola, doch kaum jemand meldet sich. Kein Wunder, so schlecht,
wie die Mission geplant wurde. Ärzteverbände schlagen seit Tagen
Alarm, dass Helfer aus Deutschland durch die Politik nicht
ausreichend abgesichert werden. So sind entscheidende Fragen, wie die
nach einer Lebensversicherung oder dem Rücktransport bei einer
Ansteckung, nicht beantwortet. Auch Fälle, wie der einer sächsischen
Ärztin, die Wochen nach ihrer Rückkehr aus Afrika noch immer keine
Patienten in ihrer Praxis behandeln darf, schreckt freiwillige Helfer
ab. Denn sie werden damit vorübergehend mit einem faktischen
Berufsverbot belegt. Niemand kann von Helfern verlangen, dass sie
sich unnötigen Risiken aussetzen. Wer sich auf eine solche schwierige
Mission einlässt, dem darf man nicht noch Steine in den Weg
legen.Während also Westafrika die Seuche nicht unter Kontrolle
bekommt, droht Deutschland beim helfen zu scheitern. Der Kampf gegen
Ebola lässt sich jedenfalls nicht gewinnen, wenn schlechte Planung
Retter vom Einsatz abhält.

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