Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Gerd Schlittenbauer zu Trainerentlassung 1. FC Nürnberg

Martin Baders gewohntes Schema, ruhig und
beschwichtigend zu antworten, griff nicht mehr. Des Sportdirektors
Diktion nach dem 0:5-Debakel gegen Hamburg war ungewohnt fahrig. Der
Schock saß tief. Man hätte sich diesen ersparen können. An
Weihnachten 2012 wählten die Club-Verantwortlichen die billige
Variante und hoben das Duo Michael Wiesinger/Armin Reutershahn ins
Amt, obwohl sich hochkarätige Trainer angeboten hatten. Und so wurde
im Januar 2013 ein Coach vorgestellt, der schon bei seiner
Amtseinführung nicht den souveränsten Eindruck machte. Er werde jetzt
nichts sagen, lauteten seine Worte damals. Erst müsse er ins
Trainingslager fahren und sich einen Eindruck verschaffen. Da war man
von seinem Vorgänger Dieter Hecking anderes gewohnt. Eine Amtszeit
mit Höhen und Tiefen mündete zuletzt in ein Fahrwasser, das
Suspendierungen nötig zu machen schien. Mit Balitsch wurde ein
Erfahrener aus dem Verbund gekegelt. Solch ein Mittel zeugt auch von
fehlendem Selbstbewusstsein des Trainers und erzeugt Unmut im Team.
Den Spielern waren Wiesingers Anweisungen spätestens egal, als die
HSV-Partie aus dem Ruder lief.

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