Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Butlern: Eine Klasse für sich von Claudia Bockholt

Hudson hieß er im Haus am Eaton Place, Mr.
Carson auf Downton Abbey: Butler kennt der Deutsche eigentlich nur
aus vornehmen englischen TV-Häusern. Nun gut, auch Trigema-Chef
Wolfgang Grupp (der mit dem Schimpansen) lässt sich sein Morgenmüsli
von einem Butler im Cut servieren. Ansonsten aber stellt der deutsche
(Geld-)Adel nicht gerne zur Schau, wie feudal er lebt. Dabei sind
Butler mit einem Jahresgehalt von teils über 80 000 Euro keineswegs
bedauernswertes Dienstleistungs-Prekariat. Sie sind umworbenes
Statussymbol in Ländern, in denen man mit Luxus protzt, ohne dass die
gehobene Klasse angewidert die Nase rümpft. Ganz anders steht es um
die auch bei uns wachsende Zahl von Dienern, die in fremden Häusern
rackern, damit aber kaum die eigene Existenz sichern können. Im
Vergleich zu diesen privaten Pflegekräften, Putzfrauen und
Hundesittern sind Butler eine Klasse für sich.

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