Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum Transfermarkt

Wie Monopoly spielen

von Claus Wotruba, MZ

40 Jahre ist es her, dass der erste Millionentransfer der
Bundesliga über die Bühne ging. Roger van Gool hieß der gute Mann,
der damals zum 1. FC Köln ging und den heute nur noch wenige kennen.
Eine Million Mark waren es für den Belgier damals. Für 500 000 Euro
gibt““s aber heute nicht mal mehr ein großes Talent. Der Blick ins
Transferkarussell macht schwindlig: Youngster kosten 10, 20, 30, 40
Millionen, Stars Richtung 100 Millionen, ein Messi wird inzwischen
auf 200 Millionen taxiert. Abenteuerlich! Die Fußballbosse verkaufen
das abnorme System als Normalität. Doch es sind längst pure
Fantasiesummen ohne jeden Bezug zur Realität. Es wirkt, als würden
die Klubs so mit Geld umgehen wie unsereins beim Monopolyspielen.
Wobei auch da nicht derartig mit Millionen jongliert wird.

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