von Christine Schröpf, MZ
In Zeiten großer personeller Umbrüche bei den Grünen bleibt in
Bayern mit der Wiederwahl von Margarete Bause zur Fraktionschefin ein
kleines Stück Kontinuität. Und das ist gut so. Als Spitzenkandidatin
bei der Landtagswahl hat sie einen guten Job gemacht. Das schlechte
Abschneiden der Grünen ist zum geringsten Teil ihr anzulasten. Die
54-Jährige zählt zu den wenigen noch verbliebenen bekannten Köpfen
der Ökopartei auf landespolitischer Bühne. Diese Einsicht ist
offenbar auch bei den Grünen gereift. Während Bause zuletzt 2011
trotz fehlender Gegenkandidatin nur knapp an der Fraktionsspitze
bestätigt worden war, wurde sie jetzt mit einem satten Ergebnis
ausgestattet. Die im Vorfeld als Gegenkandidatin gehandelte Claudia
Stamm dürfte das geahnt haben. Sie trat gar nicht erst an. Auf Bause
und ihre 17 grünen Fraktionskollegen wartet viel Arbeit. Die
Landtagswahl hat erneut die großen strukturellen Probleme bloßgelegt.
Die Grünen sind trotz emsiger Graswurzelarbeit ihres
Landesvorsitzenden Dieter Janecek jenseits der Großstädte noch immer
zu wenig präsent. Eine Patentlösung für diese Misere fehlt. Zudem
muss der Flurschaden beseitigt werden, den die Bundes-Grünen
angerichtet haben: mit Steuererhöhungsplänen und einer
Veggie-Day-Debatte, die zum Sinnbild für unerwünschte
Belehrungsversuche des Wählers geworden sind.
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