Mittelbayerische Zeitung: zum Tauziehen um den Suhrkamp-Verlag:

So tragisch das klingt: Die Bücherwelt braucht
Suhrkamp nicht. Heute kämen Leser wie Autoren auch ohne die ehemals
profilbildende regenbogenfarbene Reihe klar, anders als in den 70er
und 80er Jahren. Die Zeit, in der die deutschsprachige Intelligenz um
jeden Preis versuchte, bei Suhrkamp unterzukommen, in der allein die
Aufnahme in dieses Verlagssortiment den Autor adelte, sind vorbei.
Die Ikone Suhrkamp als Hort deutscher Debattenkultur und Flaggschiff
der literarischen Oberhoheit ist vom Sockel demontiert. Nach wie vor
ist Suhrkamp ein bedeutender, ein sehr guter Verlag, aber einer unter
vielen. Das Verschwinden Suhrkamps wäre traurig, eine Katastrophe für
die literarische Welt wäre es nicht.

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