Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Geschichte Opferverbände fordern Teilhabe bei der Besetzung der Zukunftskommission der Stasi-Unterlagenbehörde

Der Vorsitzende der Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner, hat die
Beteiligung der Opfer an der von der Großen Koalition geplanten
Expertenkommission zur Zukunft der Stasi-Unterlagenbehörde gefordert.
„Wenn wir nicht in die Kommission berufen werden, würde ich das als
Affront betrachten“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Denn es sind unsere
Stasi-Akten.“ Wagner, der auch der Vereinigung der Opfer des
Stalinismus vorsitzt, besteht nach eigenen Worten nicht darauf, dass
er persönlich berufen wird. Aber ein Repräsentant der Opferverbände
müsse dabei sein. Der 62-Jährige erklärte im Übrigen: „Wir sind für
den Erhalt der Behörde.“ Die Debatte über eine mögliche Schließung
sei nicht von Behörden-Leiter Roland Jahn ausgegangen. Man habe sie
ihm vielmehr „aufs Auge gedrückt“. „Sollte die Behörde geschlossen
werden, würden wir uns da reinfügen“, fügte Wagner hinzu. Allerdings
müssten die Stasi-Akten weiter zugänglich bleiben. Zu dem Zweck müsse
es auch weiterhin Außenstellen geben. Im Gespräch ist, sieben der
zwölf Außenstellen aufzulösen.

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