Die Geschäftsführerin der Linksfraktion, Ruth Kampa,
hat aufgrund jüngster Berichte über ihre Stasi-Mitarbeit Urlaub
genommen hat. Das berichtet die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche
Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe). Nach Angaben aus führenden Parteikreisen
wird sich die Fraktion vermutlich von der 61-Jährigen trennen. Die
„Welt“ hatte am Freitag über die rund 20 Jahre währende Tätigkeit als
Inoffizielle Mitarbeiterin berichtet, die offensichtlich während
Kampas Schulzeit 1969 begann und erst kurz vor dem Fall der Mauer
endete. Auch der „Mitteldeutschen Zeitung“ liegen einschlägige
Dokumente vor. Sie war demnach im In- und Ausland als IM tätig und
ließ sich sogar zweimal anwerben. Am Rande der Klausur hieß es,
Kampa sei nicht zu halten. Sie hatte sich der Partei nicht offenbart,
obwohl sie das als Mitglied der Schiedskommission hätte tun müssen.
Der Fraktionsvorsitzende Gregor Gysi hat von dem Fall nach eigenen
Angaben erst aus der Zeitung erfahren. Wollte Gysi Kampa weiter
beschäftigen, müsste er sie erneut berufen und diese Berufung von der
Fraktion bestätigen lassen.
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Hartmut Augustin
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