Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christoph
Bergner (CDU), sieht sich wachsender Kritik ausgesetzt. Das berichtet
die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche Zeitung“
(Dienstag-Ausgabe). Anlass ist die Forderung von zwei
Landtagsabgeordneten aus Sachsen-Anhalt, ihn bei der Bundestagswahl
2013 von Platz eins der CDU-Landesliste fern zu halten. „Ich kann gut
verstehen, dass man ihn nicht mehr auf Platz eins der Landesliste
setzen will“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der
Linksfraktion, Dietmar Bartsch, dem Blatt. „Denn er ist ja faktisch
nicht in Erscheinung getreten und hat als Ostbeauftragter nichts
vorzuweisen.“ An Kreativität mangele es dem 63-Jährigen ebenso wie
an der Härte, mit seinem Chef, Bundesinnenminister Hans-Peter
Friedrich (CSU), notfalls in den Clinch zu gehen. Die Sprecherin der
ostdeutschen SPD-Bundestagsabgeordneten, Iris Gleicke, erklärte der
„Mitteldeutschen Zeitung“: „Christoph Bergner ist genau so, wie der
Westen sich den Ossi wünscht: Fleißig, brav, bescheiden und kein
bisschen aufmüpfig!“ Sie sehe „keinen einzigen bedeutenden Punkt“,
an dem er sich im Sinne der Ostdeutschen besonders eingesetzt hätte.
Der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion für den Aufbau Ost, Patrick
Kurth, forderte: „In Fragen der DDR-Aufarbeitung sollte er sich
deutlicher zu Wort melden.“ Generell könne Bergner „das Gewicht des
Ostens stärker herausstellen“. Grundsätzlich, so Kurth, sei er mit
Bergners Arbeit allerdings zufrieden.
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Hartmut Augustin
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