Mitteldeutsche Zeitung: Politik/Sachsen-Anhalt
Ex-Ministerpräsidenten Sachsen-Anhalts ziehen B

Das Scheitern der Privatisierung des
Schwermaschinenbaus in Magdeburg und die hohe Verschuldung des Landes
gehörten zu den größten Misserfolgen im Sachsen-Anhalt der
Nachwendezeit. Das sagten die früheren Ministerpräsidenten Gerahrd
Gies (CDU) und Reinhard Höppner (SPD) der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe). Höppner nannte das
Misslingen der Rettung von Sket in Magdeburg „ein Drama, das ich
gerne verhindert hätte“. Gies schilderte auch das Bemühen um eine
Ansiedlung von Quelle mit einem Zentrallager in Magdeburg als
Misserfolg. Das Land habe verhandelt, die Stadt blockiert. „Kurz
darauf frohlockte Sachsen – Quelle kam nach Leipzig.“ Als den größten
Fehler als Ministerpräsident nannte Gies seinen Rücktritt 1991. Er
habe nicht geahnt, „welche politische Instabilität daraus erwuchs.
Daraus entstand letztlich Rot-Rot – und die Zeit war verheerend für
das Land.“

Höppner, Gies sowie die beiden weiteren Ex-Ministerpräsidenten
Werner Münch und Christoph Bergner (beide CDU) zogen im Gespräch mit
der Zeitung 20 Jahre nach der Wiedergründung des Landes eine
persönliche Bilanz.

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Hartmut Augustin
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