Sachsen-Anhalt dringt auf eine Fortführung der
Bürgerarbeit für Langzeitarbeitslose. Ministerpräsident Reiner
Haseloff (CDU) will beim heute beginnenden Treffen der ostdeutschen
Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin
ein Nachfolgeprojekt für die in diesem Jahr auslaufende Bürgerarbeit
einfordern. „Für die Menschen, die trotz Bemühens im ersten
Arbeitsmarkt nicht Fuß fassen konnten, brauchen wir weitere Hilfen“,
sagte Haseloff der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Mittwochausgabe). Bei der 2010 eingeführten Bürgerarbeit erhalten
ältere Langzeitarbeitslose einen befristeten, öffentlich geförderten
und gemeinnützigen Job, durch den ihnen möglichst wieder der Einstieg
in den regulären Arbeitsmarkt gelingen soll. Finanziert wurde das
Programm aus Mitteln der Bundesagentur, es läuft aber nun aus. In
Sachsen-Anhalt, wo die Bürgerarbeit entwickelt wurde, haben davon
fast 6000 Langzeiterwerbslose profitiert. Aktuell sind es noch gut
2200. Bundesweit waren es insgesamt mehr als 30000. „Die Bürgerarbeit
hat vielen Menschen geholfen, eine sinnvolle Beschäftigung zu
finden“, sagte Haseloff dem Blatt. Die Ost-Ministerpräsidenten wollen
mit der Kanzlerin auch über Hilfen nach dem Auslaufen des
Solidarpaktes diskutieren. „Es gibt Erfolge bei der Angleichung der
Lebensverhältnisse in Deutschland, aber es bestehen auch noch
erhebliche Unterschiede. Deshalb gibt es auch nach 2019 noch
Handlungsbedarf bei der Förderung strukturschwacher Regionen“, sagte
Haseloff.
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Hartmut Augustin
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