Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsterror Zentralrat der Muslime will Einsicht in die Todeslisten

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman
Mazyek, beklagt, dass die Sicherheitsbehörden keine Auskunft darüber
erteilen, wer auf den bei den Rechtsterroristen entdeckten Listen mit
Namen von Migrantenvertretern und Politikern steht. „Wir fordern
lückenlose Aufklärung“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Online-Ausgabe). „Es gibt zum Beispiel
diese ominöse Liste mit möglichen prominenten Opfern von Anschlägen.
Wir haben bei den Sicherheitsbehörden angefragt. Aber wir haben keine
Informationen bekommen. Es wäre sinnvoll, wenn es hier mehr
Transparenz gäbe. Das ist auch für die Einschätzung der eigenen
Gefährdung ganz wichtig.“ Mazyek fügte hinzu: „Im Übrigen müssen die
ungeklärten Fälle neu aufgerollt werden. Ich denke an die vielen
Anschläge auf Moscheen und türkische Wohnhäuser. Und schließlich
sehen wir eine geänderte Bedrohungslage für muslimische Einrichtungen
und ihre Repräsentanten insgesamt. Wir rechnen hier fest damit, dass
der Staat seine muslimischen Bürger schützt.“ Auch der Vorsitzende
der Türkischen Gemeine in Deutschland, Kenan Kolat, beklagte
gegenüber dem Blatt mangelnde Auskunft. „Es ist alles so heimlich“,
erklärte er. „Ich verstehe das nicht.“ Kolat erfuhr bisher nichts.

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