Mitteldeutsche Zeitung: zu Großer Koalition

Es ist eine Koalition aus Habenichtsen und
Verwaltern: Auf der einen Seite sitzen die Sozialdemokraten, die mehr
Gerechtigkeit auch über den Geldbeutel lösen wollen, aber nichts zu
verteilen haben werden. Auf der anderen Seite sitzt die Union als
Wächterin des guten Gefühls: Merkel und ihre Leute sprachen im
Wahlkampf von der guten Wirtschaftsentwicklung, erinnerten an die
gesunkene Zahl der Arbeitslosen. Sie präsentierten Deutschland als
Insel der Stabilität inmitten der europäischen Krisenländer. Weiter
so, riefen CDU und CSU-Leute auf den Marktplätzen. Sie verbanden es
nicht mit Entwicklungsideen, sondern mit Abwehr. Merkel kann froh
sein, die absolute Mehrheit bei der Wahl knapp verfehlt zu haben. Es
wäre klar zu Tage getreten, wie wenig entscheidungsfähig die Union
auch ohne störrischen Koalitionspartner ist. Es war schon das Problem
der Union in der letzten Regierung.

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Hartmut Augustin
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