„Ich bin kein Sozialschmarotzer.“ Das ist eine kühne
Behauptung. Einer, der 50 Millionen Euro Steuern zahlt und damit 18,5
Millionen weniger, als er zahlen müsste, einer, der fünf Millionen
Euro spendet und damit 13,5 Millionen Euro der Beute für sich behält,
darf durchaus als Sozialschmarotzer angesprochen werden. Es ist ein
Rätsel, warum dieses Wort vorzugsweise dann verwendet wird, wenn es
darum geht, die Schwarzarbeit eines Hartz-IV-Empfängers zu geißeln.
Betrügt einer den Staat um die achtfache Summe dessen, was ein
Akademiker zeit seines Lebens verdient, fühlt er sich durch den
Begriff in seiner Ehre angetastet. Sozialschmarotzer? Wer, wenn nicht
Ulrich Hoeneß.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200