Mitteldeutsche Zeitung: zu Rechtsterror und V-Leute

Natürlich muss in Berlin über Instrumente gesprochen
werden. Ein Instrument, wenn auch ein zweifelhaftes, sind V-Leute.
Doch unabhängig von einem möglicherweise neuen NPD-Verbotsverfahren
wird deren Bedeutung überschätzt. Denn hätte man rassistische Motive
als Treibmittel für die scheinbar unerklärlichen Taten ernsthaft in
Betracht gezogen, dann hätte man das mörderische Trio vermutlich
schneller gehabt. Der Roten Armee Fraktion werden 34 Morde
zugeschrieben. Auf das Konto rechter Gewalt gingen bis September 2010
– je nach Zählweise – 47 bis 137 Tote. Weniger die Instrumente müssen
sich ändern als die Wahrnehmung der Wirklichkeit. Dann wäre viel
erreicht.

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