Ein Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat
seinen Preis. Zum einen hat sich in Europa eine große Koalition
etabliert. In Berlin wie in Brüssel zählt nun also der Kompromiss.
Zum anderen hat Merkel mit Italiens Premier Matteo Renzi erstmals
einen starken Gegenspieler auf der europäischen Bühne. Der meldete in
der Debatte um den Stabilitätspakt schon mal erste Ansprüche an. Die
Etatdisziplin bleibt, wie Merkel betont. Aber mit mehr Flexibilität,
wie Renzi versichert. Und Juncker? Seine Nominierung stehen für ein
anderes Prinzip in Europa: Ein kleines Land zählt so viel wie ein
großes. Das war eine Lehre aus den Kriegen des 20. Jahrhunderts. Und
dieser Gleichheitsgrundsatz ist auch eine demokratische
Errungenschaft.
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Hartmut Augustin
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