Der Ruf nach Zivilcourage greift zu kurz. Bleiben wir beim Fall Mannheim: Vieles von dem, was die selbst ernannte „Bürgerinitiative Pax Europa“ propagiert, fällt laut Verfassungsschutz in die Kategorie der „verfassungsfeindlichen Islamfeindlichkeit“. Der Vorkämpfer des Vereins, Michael Stürzenberger, der in Mannheim angegriffen wurde, verbinde „den Islam generell mit Terrorismus“. Der Verdacht der Volksverhetzung steht im Raum.
Und doch muss es in Deutschland möglich bleiben, eine solche Meinung zu vertreten, ohne ermordet zu werden. Das bringt aber unangenehme Fragen mit sich: Wieviel Meinungsfreiheit halten wir aus?
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Marc Rath
Telefon: 0345 565 4200
marc.rath@mz.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Mitteldeutsche Zeitung zu politisch motivierter GewaltWohin steuert die Republik, wenn sich immer mehr Teile der Bevölkerung rechts, links, religiös oder einfach in Opposition zum demokratischen System radikalisieren? Man kann dem Staat nicht vorwerfen, auf dem einen oder anderen Auge blind zu sein. Man hat aber den Eindruck, dass Politik und Behörden der Dynamik hinterherregulieren. So konnte das Bundeskriminalamt die Verfolgung von Hass und Hetze im Netz deutlich ausbauen. Wenn in einem Jahr 8.000 Hasspostings geahndet werden, dann...
MZ zu Nicaraguas Klage gegen DeutschlandFür Deutschland bleibt die Verpflichtung, Waffenlieferungen auch an Israel weiterhin besonders sorgfältig zu prüfen. Es ist die Konsequenz aus der Kritik an der militärischen Strategie Israels in Gaza, die die Regierung von Benjamin Netanjahu zwar nicht dem Völkermord, aber dem Vorwurf von Kriegsverbrechen gefährlich nahe bringt. Umgekehrt sei darauf hingewiesen, dass die Hamas als langer Arm des Iran den Staat Israel gerne von der Landkarte radieren würde - da...
Mitteldeutsche Zeitung zur AsylreformDaher ist es richtig, dass die EU den Umgang mit Flüchtlingen vereinheitlichen will. Angesichts von Kriegen und Klimawandel wird es auch künftig viele Migranten nach Europa ziehen. Verteilt sich diese Last auf viele Schultern, kommt das Deutschland zugute. Auch die Abwicklung von Asylverfahren an den Außengrenzen bringt Vorteile mit sich. Sie ermöglicht eine gerechte Verteilung, die Eindämmung illegaler Grenzübertritte und schnellere Prozesse. Pressekontakt: Mitt...
Mitteldeutsche Zeitung zu Wehretat/Pistorius/LindnerHalle/MZ. Doch Pistorius schlägt zu Recht Alarm. Das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr ist für Investitionen verplant. Die Truppe braucht darüber hinaus mehr Geld. Das fällt nicht vom Himmel. Da es für die Sicherheit Deutschlands auch keine Rücklagen gibt, bleiben nur Schulden oder Steuererhöhungen. Wenn sich der Finanzminister dagegen stemmt, für Subventionen oder zusätzliche Sozialausgaben Schulden aufzunehmen, dann ist...
Einbürgerungstest soll neue Fragen zu jüdischem Leben und Antisemitismus erhaltenHalle/MZ - Wer deutscher Staatsbürger werden will, soll künftig zehn neue Testfragen zum Existenzrecht Israels, zu Antisemitismus und zur deutschen Verantwortung für jüdisches Leben beantworten. Das geht aus einem Gesetzentwurf des Bundesinnenministeriums hervor, der der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstagausgabe) vorliegt. Demnach soll etwa diese Frage in den Einbürgerungstest aufgenommen werden: "Wie kann jemand, der den Holocaust leugnet, best...