Nachhaltig ist vor allem die Ernüchterung. Bei vielen der 2015 von den UN beschlossenen Sustainable Development Goals ist die Weltgemeinschaft hintendran. Bis 2020 gab es durchaus Fortschritte, doch mit Beginn der Corona-Pandemie änderte sich das. Kriege, Konflikte und Klimakrise werfen die Staaten bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele zurück. Dass Hunger und Armut bis 2030 aus der Welt zu schaffen sind, ist \“sehr unwahrscheinlich\“, wie es im jüngsten UN-Bericht heißt. Man könnte auch von einer Utopie sprechen, die viele offenbar aufgegeben haben. Das ist aus menschenrechtlicher Perspektive erschreckend wie strategisch kurzsichtig. Entwicklung und Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden. Wer den Globalen Süden vergisst, gibt nicht nur humanitäre Prinzipien auf, sondern blendet aus, dass Entwicklungszusammenarbeit Stabilität und Frieden fördert. Eine \“weltweite Entwicklungsnotlage\“, vor der UN-Generalsekretär Guterres warnt, würde auch die reichen Staaten treffen.
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