Mitarbeiter des „Ukraine Ankunftszentrums“ in Berlin-Tegel erheben schwere Vorwürfe gegen die Leitung der größten Geflüchtetenunterkunft Deutschlands. Das berichtet die am Samstag erscheinende Zeitung „nd.DieWoche“. „Es ist eine Katastrophe, von oben bis unten“, sagt eine Mitarbeiterin, die wie ihre Kollegen anonym bleiben will, dem „nd“. Gleichgültigkeit, Inkompetenz und Missmanagement führten dazu, dass Hygienestandards massiv vernachlässigt würden und Geflüchtete keine angemessene Betreuung und Unterstützung erhalten. „Alle sind ständig krank“, sagt ein Mitarbeiter. „Seit einem Jahr gibt es selten Seife auf den Toiletten, keine Trockentücher und kein Desinfektionsmittel“, so seine Kollegin. Die Darstellungen decken sich mit Informationen aus einem Bericht des Berliner Flüchtlingsrats vom Herbst 2023 zu den Zuständen in Tegel.
„Wenn du Geflüchtete unterstützen willst, zum Beispiel bei einem Sozialantrag oder bei der Wohnungssuche, musst du damit rechnen, dass dein Vertrag nicht verlängert wird“, sagt eine Mitarbeiterin zu „nd“. Die Arbeitsverträge im Ankunftszentrum sind in der Regel auf drei Monate befristet, wie das Berliner Sozialwerk des Deutschen Roten Kreuzes (DRK-SWB) dem „nd“ bestätigte, welches das Ankunftszentrum federführend leitet. Die mangelnde Hygiene bestreitet das DRK-SWB auf nd-Nachfrage.
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