Wieder hat die Hamas ein Video von Geiseln veröffentlicht. Darin gezeigt werden zwei Männer, die beim Massaker am 7. Oktober von Terroristen verschleppt wurden und seitdem, seit mehr als 200 Tagen, im Gazastreifen festgehalten werden. Leben die beiden Männer heute noch? Sprechen sie im Video aus freien Stücken oder haben Terroristen ihnen den Text vorgegeben, sie bedroht, damit sie genau das sagen? Die Umstände, unter denen der Film aufgenommen wurden, bleiben unklar. Für die betroffenen Familien bedeutet der neue Film erneut große Hoffnung, die Vermissten lebend wiederzusehen. Aber auch Angst, dass das Hamas-Video eine Lüge darstellt, ihre Angehörigen inzwischen tot sind. Es muss schwer sein, diese Ungewissheit auszuhalten. Der Hamas geht es bei dem Video nicht um ein Lebenszeichen von zwei Geiseln. Für sie ist es Taktik. Die palästinensische Organisation will über die Angehörigen der verschleppten Menschen den Druck auf Israels Präsident Benjamin Netanjahu erhöhen. Das ist gelungen – am Wochenende sind Tausende Israelis auf die Straße gegangen, um ihren Staatschef aufzufordern, mehr für die Freilassung der Geiseln zu tun. Eine Waffenruhe würde die lebenden Geiseln schützen und die Wahrscheinlichkeit auf Freilassung steigern. Doch das Problem ist: Netanjahu verliert immer mehr Rückhalt in der Bevölkerung. Solange der Krieg dauert, stützt dieser seine Machtposition. Auch der mögliche Deal zwischen Israel und der Hamas zur Waffenruhe ist mit Fragezeichen versehen: Die Tage der Waffenruhe sollen sich laut Israel nach der Anzahl der Geiseln richten, die freikommen. Aber es ist unklar, wie viele Gefangene noch leben.
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