Neue OZ: Kommentar zu Eurovision Song Contest 2011

Deutschland und Europa – zwölf Punkte

Auch wenn es für Lena im Finale nicht gut laufen sollte, gibt es
aus deutscher Sicht keinen Grund, Trübsal zu blasen. Der Gastgeber
des Eurovision Song Contest 2011 hat sich zwölf Punkte verdient. Die
größte Musikshow der Welt geht in Düsseldorf – trotz kurzer Tonpanne
– professionell über die Bühne. Wie in Oslo dürfte ein messbarer
Imagegewinn für Stadt und Land programmiert sein.

Die Bundesrepublik präsentiert sich als modernes, gastfreundliches
Einwanderungsland. In kurzen Einspielvideos werden Menschen aus den
Teilnehmernationen porträtiert, die gern hier leben. Und auch der
Spaßfaktor kommt nicht zu kurz, wie das lockere Moderatoren-Trio und
natürlich die Sänger, Musiker und Tänzer aus 43 Ländern beweisen.

Sie alle repräsentieren ein Europa, das Eurokrise,
Flüchtlingsprobleme und andere Streitigkeiten vergessen lässt. Der
Song Contest lebt die Idee eines kulturell vereinigten Kontinents.
Vielen mag der populäre Musikwettbewerb auf die Nerven gehen, doch
seine historische und gesellschaftliche Bedeutung sind unbestritten.
Der Grand Prix hat nicht nur Welthits und Stars hervorgebracht. Er
führt Menschen über Grenzen zusammen, manchmal sogar Nachbarn, die
sich lange fremd waren.

Lenas Sommermärchen 2010 hat gerade die Jugend fasziniert – und
für Europa begeistert. Auch das verdient zwölf Punkte.

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