Neue OZ: Kommentar zu Film / Harry Potter

Alles anders?

Sieben Bücher und acht Filme in 14 Jahren: Mit dem zweiten Teil
der „Heiligtümer des Todes“ enden fast anderthalb Jahrzehnte des
weltweiten Entertainments. Seitdem hat sich viel mehr verändert als
nur der Kontostand von Joanne K. Rowling.

Im All-Age-Roman hat der Buchmarkt ein neues Boom-Segment
entdeckt: Titel, die sich an Erwachsene und Kinder gleichermaßen
richten, werden uns in den nächsten Jahren begleiten. Mit dem
„Twilight“-Hype ist der nächste fiktive Kosmos schon abgeschlossen;
zwei Verfilmungen stehen noch aus.

Auch im Kino ist Potters Einfluss spürbar: Das Konzept, eine
einzige Marke über ein volles Jahrzehnt profitabel zu halten, weckt
Begehrlichkeiten. Die Folge ist ein Trend zu Großproduktionen, bei
denen sich die Risiken mit gigantischen Marketingetats minimieren
lassen, und der Verdienst aus dem Merchandising die Filmeinnahmen oft
noch übertrifft.

Vor allem aber hat sich mit Potter eine ganze Generation von
Kindern bewiesen, dass sie sogar tausend Seiten starke Bücher
bewältigt. Trotz Handy und Facebook ist die Zahl der regelmäßigen
Leser unter den Teenagern stabil geblieben. Wohl auch dank Potter.

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