Neue OZ: Kommentar zu Fußball / 2. Bundesliga / München

Konträr

Ein dickköpfiger Traditionalist an der Vereinsspitze und ein
weltgewandter Businessman als Investor – war die Konstellation bei
den Löwen von Beginn an zum Scheitern verurteilt? Einem Erfolg der
Kooperation zwischen bayerischem Fußball-Brauchtum und orientalischem
Unternehmergeist stehen zweifellos die unterschiedlichen Charaktere
der Protagonisten im Wege. Aber nicht nur die.

Immer offensichtlicher treten die handwerklichen Fehler beim
Vertragsabschluss zutage. Da wird gemeinsam ein Dreijahresplan
entwickelt, aber nicht einmal die finanziellen Zuwendungen an den
Verein schriftlich fixiert.

Und der Geldgeber kennt offenbar die „50+1 Regel“ der DFL nur vom
Hörensagen. Auch die Erfolgsstrategien könnten kaum konträrer sein:
Der Verein vertraut dem Amateurcoach, der Investor will den
Welttrainer Eriksson. Nun stehen beide Seiten vor dem Dilemma. Ergo:
Mit dem Pilotprojekt könnte das „deutsche Investorenmodell“ schon
ausgedient haben.

Martin Heuer

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