Neue OZ: Kommentar zu Google / Kunst

Google böse, Kunst gut

Google ist böse: Diese Sicht ist weit verbreitet, bestimmte nach
dem furiosen Jubel früher Jahre doch zunehmend Kritik am Umgang mit
Daten die Wahrnehmung des Unternehmens. Indem die Kalifornier nun
Kultur einstellen, schlagen sie sich nicht automatisch auf die Seite
der Guten. Doch sie lenken den Blick darauf, dass das Web weit mehr
ist als ein Sammelbecken von Schurken, die Daten sammeln,
Kreditkartenkonten plündern und Kinderpornos tauschen. Ob
Sammlerwerke für Bücherfreunde, Fachdebatten von Kunstliebhabern oder
bisher ungeahnte Einblicke in die Elite der Museen: Auch
technikskeptische Bildungsbürger sollten sich auf den Weg machen und
neue Welten entdecken.

Besonders schön am gemeinsamen Projekt von Google und Museen ist,
dass Magazinbestände das Licht des Webs erblicken. Dass das digitale
Abbild das Bestaunen von Originalen nicht ersetzt, sondern dafür
wirbt, versteht sich von selbst. Die direkte Verknüpfung mit
Hintergrundinformationen, weiteren Werken und Darstellungsformen kann
aber ungemein fruchtbar sein und helfen, Zusammenhänge sogar besser
als im Museum zu erschließen.

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Neue Osnabrücker Zeitung
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