Ausgerechnet Rostock
Johnsons Nachlass geht nach Rostock, an genau jene Uni, die ihn
1953 wegen seines Einstehens für die Christen der Jungen Gemeinde
rauswarf und erst nach dem 17. Juni wieder aufnahm.
Mit der Pflege ihres Ehemaligen schließt sich also nicht nur ein
Kreis, wie der Rostocker Stiftungsprofessor Holger Helbig sagt. Es
wird auch Wiedergutmachung betrieben, und das immerhin in jener
Sehnsuchtslandschaft, die der Dichter nach dem Umzug in den Westen
nur noch inkognito besuchen durfte.
Für das Marbacher Literaturarchiv ist das ein herber Verlust: Dort
fehlt nun eine der wichtigsten deutschen Stimmen. Dass es auch eine
der meistgehörten ist, muss man leider bezweifeln. Johnsons
Mammutwerk „Jahrestage“ ist für viele Leser immer noch ein
ungehobener Schatz. Das muss sich ändern! Und dieser Auftrag gilt
jetzt Rostock.
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