Neue OZ: Kommentar zu Motorsport / Rallye Dakar

Der kalkulierte Tod

Noch keinen Tag war das neue Jahr alt, da gab es schon die erste
schreckliche Nachricht: Der argentinische Motorrad-Pilot Jorge
Martínez Boero ist auf der ersten Etappe der Rallye Dakar tödlich
verunglückt.

Ein Schock? Leider nicht. Der Argentinier ist das 61. Todesopfer
der Offroad-Hatz. Zwei Menschen sterben im Schnitt pro Jahr bei der
Rallye Dakar. Der kalkulierte Tod gehört zu ihr wie der Wüstensand,
er macht ihren Mythos geradezu aus.

Die Piloten wissen das und lassen sich gerne darauf ein. Auch
Boero, der vor dem Start euphorisch im Internet geschrieben hatte:
„Ich bin so stolz.“ Kurz darauf war er tot. Es gibt nur eine
Möglichkeit, die Rallye sicher zu machen – indem man das Spektakel
stoppt.

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