Neue OZ: Kommentar zu Urheberrecht

Wer hat die Idee für den genialen Konsens?

Die Verunsicherung in Sachen Urheberrecht ist riesig – genau wie
die Summen, die in diesem Zusammenhang genannt werden: Mal beklagt
die Musikindustrie Millionenverluste durch Raubkopien. Dann wieder
klingeln die Kassen, weil ein YouTube-Video um die Welt geht – und
ein illegal verwendeter Song dank des Klick-Erfolgs noch einmal die
Charts stürmt. Für die großen Kreativkonzerne liegen Chancen und
Risiken des Internets nah beieinander; Grund genug, der Industrie
einen gewissen Einfallsreichtum beim Umgang mit den eigenen Rechten
abzuverlangen.

Noch wichtiger ist es, die Möglichkeiten des Internets in
rechtliche Bahnen zu lenken – und einen Konsens zu formulieren, der
auch für Laien plausibel ist. Dass an Song-Downloads ohne Bezahlung
etwas faul ist, passt noch zum landläufigen Rechtsempfinden. Aber was
ist mit dem Sampeln von Werken? Was mit der Verwendung von
Produktfotos bei E-Bay? Mit dem digitalen Zeitalter sind Hunderte von
Zweifelsfällen entstanden. In jedem einzelnen muss der schwierige
Konflikt gelöst werden: Wie sichert man die Existenz der Kreativen,
ohne jeden zweiten Nutzer zu kriminalisieren?

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