Wie Liz Taylor und Richard Burton
Sie kuscheln, sie raufen. Langweilig wird es ihnen jedenfalls nie.
Kunst und Geld: Die zwei ergeben ein Paar wie Liz Taylor und Richard
Burton. In New York führen sie jetzt den nächsten Akt ihrer
Paarbeziehung auf, die ebenso furios produktiv wie deprimierend
zerstörerisch sein kann. Für das neue Whitney-Museum verschmelzen sie
sogar zur perfekten Symbiose. Kunst wird Geld. Geld wird wieder
Kunst, diesmal Baukunst. Wenn das keine wahre Liebe ist.
Das Drehbuch dieses perfekt inszenierten Films hat allerdings
seinen doppeldeutigen Subtext. Die amüsante Lesart: Die Künstler
spenden Werke für genau jene Instanz, die für die Wertsteigerung
ihrer Kunst sorgen wird – indem sie diese Kunst sammelt und
ausstellt. Die bedenkliche Version: Museen stellen die Werke der
nicht mehr lebenden Künstler für die Auktion bereit. Exponate
verwandeln sich umstandslos wieder in Handelsware. Künstlerischer und
ökonomischer Wert werden in immer schnellerem Wechsel realisiert.
Eine verheerende Rotation. Aber war die Ehe von Liz Taylor und
Richard Burton nicht auch ein Kreislauf aus Versöhnung und
Entzweiung?
Stefan Lüddemann
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