Ansprüche
Nach außen hin wirkt Oliver Bierhoff wie ein Fremdkörper in einer
intakten Fußballgemeinschaft. Der Mann hat stets die Haare schön und
das Auftreten eines Börsianers, den nichts aus der Fassung bringen
kann. Der smarte Manager will trotz einer zähen, aber erfolgreichen
Profilaufbahn nicht so recht ins Bild passen von schwitzenden
Spielern und in Trainingsklamotten gekleideten Trainern. Man kann vom
EM-Helden von 1996 halten, was man will, aber mit Bierhoff hat das
deutsche Team einen Mehrwert an Popularität erhalten.
Dass er jetzt sein Schicksal mit dem von Jogi Löw verknüpft, ist
verständlich. Nur mit dem Bundestrainer kann seine Philosophie von
einem funktionierenden Wirtschaftsunternehmen „Fußball made in
Germany“ Erfolg haben. Bierhoff hat die Professionalisierung um das
Team vorangebracht. Und mit dem starken Auftritt der Nationalelf in
Südafrika kommt späte Anerkennung. Wenn selbst einst erklärte Gegner
von Bierhoff wie Bayern-Präsident Uli Hoeneß sich plötzlich für eine
Weiterbeschäftigung des DFB-Managers starkmachen, dann muss etwas
dran sein an dem Sohn aus gutem Hause.
Löw und Bierhoff – aus der Zweckgemeinschaft ist ein Erfolgsduo
geworden, das Ansprüche anmelden wird – im Wissen um ihren Marktwert.
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