Neue Studie des Pew Forums untersucht die religiöse Struktur von Immigranten

In der EU übertrifft die Anzahl christlicher Immigranten jene muslimischer
Immigranten, aber die Zahlen liegen erheblich näher beieinander, wenn man die Immigration
innerhalb der EU herausrechnet.

Kurz, nachdem der französische Präsident Nicolas Sarkozy
erklärte, die Immigration in Frankreich sollte halbiert werden,
veröffentlichte das in den USA beheimatete Forum on Religion & Public
Life des Pew Research Centers einen neuen Bericht über Religion und
internationale Migration. Daraus geht hervor, dass die Einwanderer in
der Europäischen Union zum Grossteil Christen sind, allerdings mit
einer nennenswerten, muslimischen Minorität. In den 27 EU-Ländern
leben geschätzte 26 Millionen christliche Immigranten (56 %) und fast
13 Millionen muslimische Immigranten (27 %). Wenn man allerdings die
interne Migration innerhalb der Europäischen Union herausrechnet und
nur Immigranten zählt, die ausserhalb der 27 EU-Länder geboren
wurden, liegen der Anteil der christlichen Immigranten (42 %) und
jener der muslimischen Immigranten (39 %) erheblich näher
beieinander.

In Frankreich leben etwa 6,7 Millionen Immigranten, wobei die
christlichen Immigranten (etwa 2,8 Millionen) vorwiegend aus anderen
europäischen Ländern stammen. Die muslimischen Immigranten in
Frankreich (etwa 3 Millionen) kommen zumeist aus den ehemaligen
französischen Kolonien Algerien, Marokko und Tunesien.

Die meisten der in Deutschland (etwa 5,5 Millionen) und in
Italien (etwa 2,5 Millionen) lebenden, christlichen Einwanderer
stammen aus anderen europäischen Ländern, einschliesslich Osteuropa.
Die im Ausland geborenen, muslimischen Immigranten in Deutschland
(schätzungsweise mehr als 3 Millionen) kommen vorwiegend aus der
Türkei. Die hohe Zahl christlicher Immigranten in Spanien (fast 4,6
Millionen) setzt sich weitestgehend aus Zuwanderern aus Lateinamerika
sowie aus Rumänien, dem Vereinigten Königreich, Deutschland und
Frankreich zusammen.

Jeder zehnte Immigrant in den 27 EU-Staaten hat keine besondere
Religionszugehörigkeit und der Rest gehört einer Reihe kleinerer
Religionsgruppen wie Hindus, Buddhisten und Juden an. Die
Hindu-Immigranten in den EU-Staaten kommen zumeist aus Indien und
jene ohne besondere Religionszugehörigkeit vorwiegend aus Russland
und China. Buddhistische Immigranten in der EU stammen aus einer
Reihe asiatischer Länder, einschliesslich Sri Lanka, Vietnam und
Thailand. Die grösste Zahl der jüdischen Einwanderer in der EU kommt
aus Israel.

Dies sind einige der wichtigsten Erkenntnisse des jüngsten Pew
Forum-Berichts Glaube in Bewegung: die Religionszugehörigkeit
internationaler Migranten
[http://www.pewforum.org/faith-on-the-move.aspx ]. Der Bericht
konzentriert sich auf die Gesamtzahl (oder den kumulativen „Bestand“)
der 2010 weltweit lebenden Migranten und nicht auf die jährliche
Migrationsquote (oder aktuelle „Bewegungen“). Als internationaler
Migrant wird eine Person bezeichnet, die während eines Jahres oder
länger in einem anderen Land als ihrem Geburtsland lebt.

Die Studie stützt sich auf eine neue, vom Pew Forum geschaffene
Datenbank, in der detaillierte Angaben aus Hunderten Volkszählungen,
Befragungen und andere Quellen über den Ursprung, die Bestimmungsorte
und die Religionszugehörigkeit internationaler Migranten gespeichert
werden. Der Bericht und die Datenbank sind Teil des Pew-Templeton
Global Religious Futures Projekts [http://pewforum.org/the-pew-templ
eton-global-religious-futures-project.aspx ], einer von The Pew
Charitable Trusts [http://www.pewtrusts.org ] und der John Templeton
Foundation [http://www.templeton.org ] geförderten Initiative.

Der vollständige Bericht, der ein begleitendes Quiz und eine
interaktive Landkarte einschliesst, ist auf der Website
[http://www.pewforum.org ] des Pew Forums verfügbar.

Pressekontakt:
Pew Forum Communications, +1-202-419-4562