Kommunikationslösungen im Bereich der Zugangs- und
Übertragungssysteme, kündigt eine neue VDSL2/Vectoring-
Baugruppe an, die einen wichtigen Beitrag bei der Umsetzung der
Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur liefern kann. Mit
ihrem Beschluss vom August 2013 hat die Bundesnetzagentur einen
verlässlichen Rahmen für die Einführung der Vectoring-Technologie
in Deutschland geschaffen. Das schafft sowohl für die Deutsche
Telekom als auch für deren Wettbewerber Planungssicherheit.
Die neue Baugruppe richtet sich an europäische
Telekommunikationsanbieter, die ISDN-Dienste anbieten. Sie
unterstützt VDSL2 gemäß ITU-T G.993.2; eine Variante für VDSL2
über POTS ist bereits verfügbar. Die VDSL2/Vectoring-Baugruppe
ermöglicht, Dienste wie Breitband-Internet, Video-on-Demand, HD
IPTV und VoIP über VDSL2 zusammen mit ISDN-Telefonie
bereitzustellen. Netzbetreiber können die Baugruppe auch einsetzen,
um über nur eine Karte ADSL2plus- und VDSL2-Dienste anzubieten.
Die On-board-Vectoring-Einheit der Baugruppe ermittelt mittels ITU-
T-G.993.5-Verfahren die Übersprechverhältnisse zwischen den
VDSL2-Signalen der Übertragungsstrecken. Die Baugruppe führt
damit in Echtzeit eine Korrektur aller VDSL2-Signale durch und
kompensiert so den negativen FEXT (Far End Crosstalk)-Effekt. Um
optimale Ergebnisse zu erzielen, müssen alle VDSL2-Signale eines
Kabels in den Vectoring-Prozess einbezogen werden. Die Baugruppe
verwendet dazu den System-Level-Vectoring-Ansatz: Zwei
Baugruppen können miteinander verbunden werden und so bis zu
192 mit Vectoring erweiterte VDSL2-Ports zur Verfügung stellen. Mit
System-Level-Vectoring stehen auch bei Anschluss aller Teilnehmer
mit VDSL2 zuverlässig Datenraten von mehr als 100 Mbit/s im
Downstream und über 40 Mbit/s im Upstream für jeden Kunden
bereit.
Ein voll ausgestatteter MileGate 2510 stellt so bis zu 960 mit
Vectoring erweiterte VDSL2-Anschlussleitungen bereit. Ist eine
geringere Teilnehmerdichte gewünscht, können Netzbetreiber mit
dem MileGate 2310 oder dem Mini-DSLAM Subrack MileGate 2200
bis zu 288 beziehungsweise 96 Teilnehmer anschließen.
Darüber hinaus bietet die Baugruppe einen MELT-Leitungstest. Mit
diesem Metallic-Line-Test können Netzbetreiber von der Zentrale aus
die Anschlussleitung qualifizieren und im Betrieb Fremdspannungen,
Widerstände sowie Kapazitäten ermitteln und im Fehlerfall die Art
der Störquelle identifizieren. Ein Vor-Ort-Einsatz ist nicht mehr
nötig.
Die neue VDSL2-Baugruppe ist optimal für den Einsatz in
Außengehäusen und damit für den Aufbau von FTTC-
Netzarchitekturen geeignet. Die erste Auslieferung startet Ende
2013.