Die fragwürdige Abwrackprämie nachträglich
wieder einsammeln zu wollen, ist keine gute Idee Es sind schon
viele unausgegorene politische Vorschläge auf dem Markt – warum nicht
also auch noch diesen in die Debatte werfen: Die Automobilindustrie
soll die Abwrackprämie zurückerstatten, die sie im vergangenen Jahr
über Wasser gehalten hat, fordern Politiker von CDU und FDP. Von den
fünf Millionen Euro, die 2009 übers Auto fahrende Volk verteilt
wurden, profitierten fast ausschließlich so genannte
„Volumenhersteller“. Neben VW, Opel und Ford waren das vor allem
ausländische Hersteller aus Frankreich, Japan und Korea. Auch
Billigprodukte wie der in Rumänien produzierte Dacia erlebten einen
Boom während Premiumhersteller wie Mercedes, BMW und Audi so gut wie
nichts von den Subventionsmilliarden hatten. Im ersten Halbjahr
2010 sanken dafür die Zulassungszahlen in Deutschland nicht ganz
unerwartet in den Keller: Um 28,7 im ersten Halbjahr 2010. Die
Politik sollte lieber jene Teile der Finanzwirtschaft zur Kasse
bitten, welche die letzte Krise verursacht haben. Die Casinos und
Zockerbuden sind längst wieder geöffnet und die Banker protzen mit
Milliardengewinnen. Die Beteiligung der Autoindustrie an der
Abwrackprämie erscheint hingegen als Ablenkungsmanöver.
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