Diese Nachricht werden nicht nur die
Bürgermeister der betroffenen Standorte mit Aufmerksamkeit verfolgt
haben. Die britischen Soldaten werden sich bis 2020 komplett aus
Deutschland zurückziehen. So lautet der letzte Marschbefehl des
Verteidigungsministeriums in London für die knapp 20.000
Uniformierten, die noch in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen
ihren Dienst tun und hier mit ihren Familien leben. Diese
Richtungsentscheidung ist einschneidend, aber für Ostwestfalen-Lippe
hat sie noch keine kurzfristig dramatischen Folgen. Denn zu welchem
Zeitpunkt die Standorte in der Region aufgegeben werden, steht noch
nicht fest. Diese Zeit müssen die britischen und deutschen Instanzen
nutzen, um konstruktiv zusammenzuarbeiten, um die Folgen dieses
Prozesses so schonend wie möglich zu gestalten. Das ist eine
Mammutaufgabe. Denn es bedeutet, eine sinnvolle Nutzung für die
Liegenschaften – inklusive des Truppenübungsplatzes in der Senne – zu
finden, die die Briten bis 2020 räumen werden. Bei zusammen gut 2.000
Hektar Fläche, 4.612 Wohneinheiten und 14 militärisch genutzten
Gebäudekomplexen ein Strukturwandel, wie ihn die Region OWL noch
nicht erlebt hat. Doch vergessen wir auch nicht diejenigen, die uns
verlassen müssen. Zum heutigen Zeitpunkt weiß noch keiner der rund
42.000 britischen Soldaten und ihre Familien, wo sie in fünf bis
sechs Jahren auf der britischen Insel ihren Dienst tun und leben
werden. Denn an diesen Detailplänen wird immer noch gearbeitet. So
geht die Ära von gut 65 Jahren, in denen britische Streitkräfte ihren
Dienst in Deutschland versehen haben, mit Umwälzungen diesseits und
jenseits des Ärmelkanals zuende. Mike Whitehurst, britischer
Verbindungsoffizier in Deutschland dazu: „Wir kamen als Besatzer,
wurden Partner und gehen als Freunde.“ Es ist immer ein schmerzhaft,
Freunde zu verlieren.
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