Neue Westfälische (Bielefeld): Die Documenta 13 ist beendet Gewisse Beliebigkeit STEFAN BRAMS

Eröffnet worden war die 13. Documenta vor fünf
Monaten mit einer Nägel kauenden Künstlerin und einer eher Verwirrung
stiftenden Eröffnungsrede ihrer künstlerischen Leiterin Carolyn
Christov-Bakargiev. Gestern Abend ging die weltgrößte Kunstschau mit
der Kunstaktion „Halt den Mund“ von Chiara Fumai zu Ende. Ein weiter
Bogen. Und was bleibt? Ein neuer Besucherrekord, der einmal mehr
belegt, zeitgenössische Kunst zieht an. Aber auch das bleibt: Die 13.
Documenta hat nur wenige Debatten befördert und so gut wie keine
Kontroversen ausgelöst. Hat die moderne Kunst uns nichts mehr zu
sagen? Das nicht, die Documenta 13 war eine durchaus facettenreiche
und auch politische Schau, die starke künstlerische Akzente vor allem
in der Karlsaue zu setzen wusste und danach fragte, ob unser Blick
auf die Welt der allein seligmachende ist. Aber eine gewisse
Beliebigkeit haftete der 13. Documenta dennoch an. Das lag vor allem
daran, dass von den Machern fast alles zu Kunst erklärt worden war.
„Die Grenze zwischen dem, was Kunst ist und was nicht, wird
unwichtiger“, hatte Christov-Bakargiev zur Eröffnung behauptet.
Vielleicht ist eher das Gegenteil richtig. Und dann bringt eine
Documenta womöglich auch wieder mehr Spannung und Kontroversen
hervor.

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