Anderthalb Jahre blockten die Palästinenser
direkte Gespräche mit Israel ab und stellten Bedingungen. Die
israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu musste erst mal ihre
Bereitschaft zur Zweistaatenlösung kundtun und akzeptierte lustlos
einen befristeten Baustopp in Siedlungen außerhalb Jerusalems. Jetzt
will Israel nur einer US-Einladung zur Erneuerung von
Friedensgesprächen zustimmen, während die Palästinenser nur Beamte
der zweiten Riege schicken wollen. „Direkte Gespräche“ wollen
offenbar nur die Amerikaner und die EU, nicht aber die Kontrahenten
aus Nahost. Denn die wissen, dass nichts Neues dabei herauskommen
kann. Die palästinensische Spaltung ist nicht überwunden. Präsident
Mahmoud Abbas kann keinen Vertrag unterzeichnen, der auch für den
Gazastreifen bindend ist. Israels Regierung ist zu territorialen
Konzessionen, wie die Palästinenser sie erwarten, innenpolitisch
weder fähig noch bereit. Für große Paukenschläge ist im Augenblick
keine Seite zu haben. Es besteht im Gegenteil tatsächlich die Gefahr,
dass extremistische Gewalt eine Inszenierung schafft, um die
Verhandlungen zu stören.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de