Prof. Dr. Jan Gummert, Herzchirurg am Herz- und
Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen, fordert für eine höhere
Akzeptanz der Organspende eine Aufwertung der Position des
Transplantationsbeauftragten in den Kliniken. „Letztlich entscheidet
das Gespräch mit den Angehörigen im Krankenhaus, ob Organe gespendet
werden“, sagt Gummert im Gespräch mit der Neuen Westfälischen Zeitung
in Bielefeld (Donnerstagsausgabe). „Spanien sollte uns da als Vorbild
dienen, da gibt es an jeder Klinik einen hauptamtlichen
Transplantationsbeauftragten – und deutlich mehr Organspender als in
Deutschland“, sagt Gummert exakt 25 Jahre nach der ersten
Herztransplantation in der Bad Oeynhausener Klinik.
Hohe Anforderungen stellt Gummert an den Empfänger des
Spenderorgans. „Entscheidend ist, ob der Patient nach der
Transplantation das extrem anspruchsvolle Behandlungsprogramm
bewältigen kann. Das erfordert ganz viel Disziplin und
Zuverlässigkeit.“ Wer bei der Nachsorge nicht richtig mitarbeite,
bringe sich selbst in neue Lebensgefahr. „Die Diskussion, ob ein
Organ möglicherweise verschwendet wird, ist schrecklich zynisch und
führt in die völlig falsche Richtung. Wir Ärzte sind keine Richter,
wir wollen heilen, und wir wissen, dass wir mit einem neuen Organ
helfen können. Aber ein „neues“ Leben gibt es nur, wenn der Patient
dauerhaft mitarbeitet.“
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