Während Europa über den Umgang mit den
Flüchtlingen debattiert, ertrinken hunderte von Migranten im
Mittelmeer. Verzweifelte Menschen, die in überladenen und
seeuntüchtigen Kähnen versuchen, dem Krieg in Libyen zu entfliehen.
600 sollen allein an diesem Wochenende vor der libyschen Küste
umgekommen sein. Mehr als 1.000 ertranken laut dem
UN-Flüchtlingshilfswerk seit Ende März. Während sich das größte
Todesdrama aller Zeiten im Mittelmeer abspielt, dürfte Libyens
Diktator Muammar al Gaddafi sich die Hände reiben. Er benutzt die
Flüchtlinge als Kriegswaffe. Er werde Europa mit Immigranten
überschwemmen, hatte er zu Beginn der internationalen Luftangriffe
gegen seine Terrortruppen gedroht. Und es sieht ganz danach aus, als
ob er damit nun Ernst macht. Die Abfahrt der Elendskähne funktioniert
nicht ohne Billigung der Gaddafi-Behörden. Die Europäer sollten dem
Tyrannen von Tripolis aber nicht den Gefallen tun, sich durch diese
dramatische Flüchtlingskrise spalten zu lassen, sondern vielmehr mit
europäischer Solidarität und entschlossener humanitärer Hilfe
reagieren.
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