Neue Westfälische (Bielefeld): Freihandelsabkommen mit Südkorea
Konkurrenz ist unaufhaltsam

Die Kunden werden profitieren: Auf diesen
schlichten Nenner bringt der Sprecher einer amerikanischen Automarke,
die in Südkorea produziert, den Abbau der Zollschranken. Die großen
Autokonzerne, sie verkörpern die globalisierte Welt, in der
Zollbarrieren der pure Anachronismus sind, ein Überbleibsel der
Nationalstaaterei. Zölle behindern den freien Warenverkehr. Wer an
die wohlfahrtssteigernde Wirkung der Märkte glaubt, kann Zölle nur
als Wegelagerei empfinden, als altmodisch und überholt. Schutzzölle
päppeln in der Regel nur schwache, oft gar marode Industrien, und die
EU tut gut daran, für das Freihandelsabkommen mit Südkorea den
italienischen Widerstand überwunden zu haben. Die Endverbraucher
hüben wie drüben werden in ihrer großen Mehrheit von sinkenden
Preisen profitieren – nicht nur bei Autos koreanischer Herkunft. Die
Preise anderer Hersteller werden ebenfalls unter Druck geraten, und
auch die Zölle für andere Produkte werden abgebaut. Müssen wir nicht
Mitleid mit Fiat, VW & Co. haben? Besser nicht. Selbst wer die
internationale Arbeitsteilung für übertrieben hält, muss wissen, dass
die Konkurrenz sich nicht ewig an Grenzen aufhalten lässt. Europas
Hersteller sollten sich lieber rechtzeitig auf noch heftigeren
Wettbewerb einstellen. Denn auch Chinesen oder Inder werden bald nach
Westen rollen.

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