Die Grünen schießen wie eine Rakete in den
Umfragehimmel. Den Senkrechtstart befördert der Frust über
Schwarz-Gelb. Und die „Dagegen“-Stimmung in der Republik. Denn die
Grünen sagen vor allem Nein: zu Atom, zu Kohle, zu Gentechnik, zu
Großprojekten der Infrastruktur. Diese Haltung finden mittlerweile
auch enttäuschte Konservative interessant. Mit der Verlängerung der
Laufzeiten für Atomkraftwerke hat die Bundesregierung zudem einen
Konflikt in die Welt gesetzt, der wie Wildwasser auf die Mühlen der
Ökopartei stürzt. Die Genossen strampeln sich an der „Atomkraft?
Nein, danke“-Front zwar auch ab, aber die Meriten dafür landen bei
den Erfindern des Anti-AKW-Protests. Für die SPD ist der grüne
Höhenflug die Aufforderung, die Themen noch eigenständiger zu setzen.
Denn die Laufzeitverlängerung steht wohl nicht im Zentrum der Sorgen,
die die Krankenschwester oder den Facharbeiter umtreiben. Der
sogenannte Otto Normalverbraucher weiß immer noch nicht genau, was er
von der jetzigen SPD halten soll. Sigmar Gabriel und seine Mannschaft
haben in Sachen Profilierung noch viel Arbeit vor sich.
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