Dicke haben es schwerer. Das ist kein Kalauer,
sondern bittere Wahrheit. Sie werden im besten Fall nur belächelt und
im schlechtesten benachteiligt und gemobbt. In einer Zeit, in der
allzu viele um das goldene Kalb des Körperkults tanzen, gilt nur der
Schlanke als agil, während der Mollige automatisch mit (auch
geistiger) Trägheit assoziiert wird. So denken zwar nur ausgesprochen
schlichte Gemüter, aber bewusst oder unbewusst prägt dieses Denken
doch die Haltung gegenüber allen, die nicht den Normmaßen
entsprechen. Einige haben aber auch gar kein Interesse daran, dass
die Dicken aussterben. Sie verdienen prächtig an ihnen – mit
Zeitschriften und Diätplänen, mit Abnehmprogrammen und Wunderpillen,
mit Schlankheitskuren und Trainingsgeräten. Tatsache ist jedenfalls,
dass alle Versuche von wohlmeinenden Ernährungsberatern und
Gesundheitsaposteln auf ein Hase-und-Igel-Spiel hinauslaufen. Es
braucht fast übermenschliche Disziplin, um den zahllosen Verlockungen
der raffinierten Dickmacher-Industrie zu widerstehen. Dass gerade
Kinder damit überfordert sind, ist keine Überraschung.
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