Es war die einzige Nachfrage, auf die sich die
Vertreter der Gastronomie- und Getränkehandelsverbände einstellen
mussten: Wie entwickelten sich die Kneipenschließungen vor dem
Inkrafttreten des Rauchverbots in NRW? Anstatt konkrete Zahlen zu
liefern, beriefen sich die Interessensvereinigungen auf
zusammengeschusterte Statistiken aus ihrem Mitgliederstamm für die
letzten Monate. Gefühlte Temperatur, mehr hatten die Verbände dem vor
einem Jahr eingeführten Nichtraucherschutzgesetz nicht
entgegenzusetzen. Valide Branchenzahlen erhebt ausschließlich der
Landesbetrieb Information und Technik NRW. Und darin werden allein
Betriebe mit einem Jahresumsatz von mindestens 150.000 Euro
aufgeführt. Über den Zustand der Eckkneipen ist also kaum etwas zu
erfahren. Das erschwert auch die Arbeit der Lobbyisten. Wer aber eine
Kampagne fährt und mit lauten Tönen das Rauchverbot als Ursache für
das Kneipensterben anführt, sollte seine These auch beweisen.
Insofern war der Auftritt nicht viel mehr als heiße Luft. Die
Wahrheit ist, das die romantische Eckkneipe schon vor Inkrafttreten
des Nichtraucherschutzgesetzes in NRW und anderswo auf dem Sterbebett
lag. Die Freizeitkultur hat sich in den vergangenen Jahren
grundlegend verändert, nicht nur bei Jugendlichen.
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