Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Castortransport nach Gorleben Harte Fakten, harte Fronten FLORIAN PFITZNER

Obwohl Norbert Röttgen die Gorleben-Kritiker
aufforderte, sich an der Suche nach einem nuklearen Endlager zu
beteiligen, schafft die Bundesregierung mit dem 13. Atommülltransport
in das Zwischenlager bereits Fakten. Offiziell strebt der
Umweltminister ein transparentes Verfahren an, tatsächlich aber
häufen die politischen Drahtzieher weiter Strahlenmüll im Wendland an
und zementieren Gorleben-Rambow somit als möglichen finalen
Abladeplatz. Dabei bewerten Experten den Standort ob des instabilen
Deckgebirges über dem undichten Salzstock als geologisch ungeeignet.
Allein Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann
beweist Mut und denkt laut über Alternativen nach. Es ist also
konsequent, dass sich erneut tausende Menschen auf den gewaltfreien
Widerstand gegen den Castortransport vorbereiten und Sitzblockaden
planen, während andere Schottersteine aus dem Gleisbett entfernen,
auf dem der Zug fahren soll. Gerade jene Taktik hat sich in der
Störerszene etabliert. Gewiss lässt sich über teure Protestaktionen
an und auf der Castorstrecke streiten. Eines jedoch sollten die
Steuerzahler bedenken, die „schotternde“ Hardliner an den Gleisen
kritisieren: Den Salzstock bei Gorleben eines Tages frei zu räumen,
stünde in keinem Verhältnis zu den Kosten, die der Widerstand
verursacht.

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