Die rot-grüne Landesregierung will das Jagdrecht
novellieren. Aber sie will es nicht abschaffen. Es ist lediglich
angedacht, die Zahl der jagdbaren Tierarten zu reduzieren und
bestimmte Praktiken bei der Hundeausbildung sowie die grausame
Fallenjagd zu verbieten. Bislang liegen weder detaillierte Eckpunkte
für die Reform noch ein Referentenentwurf vor. Der
Willensbildungsprozess und die Diskussionen stecken also noch in den
Anfängen. Dass viele Jäger mit den vagen Plänen nicht einverstanden
sind, mag verständlich sein. Einige wünschen sich ein freies
Schussfeld, andere fürchten vor allem um die Tradition und ihr Hobby
und organisieren deshalb schon den Protest. Dass sich nun auch der
Vorstandsvorsitzende eines großen Versicherungskonzerns hier
einreiht, ist aber ein Unding, und es zeigt, wie in Deutschland übler
Filz und Lobbyarbeit der Jäger funktionieren. Seine
Spenden-Bittbriefe mitten im Wahlkampf hat Werner Görg nicht als
Privatmann, sondern in seiner offiziellen Funktion als Chef der
Gothaer abgeschickt. Der Imageschaden für seinen Konzern ist enorm.
Waidmann Görg schoss voll daneben.
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