Das Bildungspaket sollte die Kinder armer Eltern
fördern. Eine beanstandete Verteilung, möglicherweise versickerte
Gelder und Datenlecks bestätigen die Befürchtungen vom vergangenen
Jahr, als Bund, Länder und Kommunen das Bildungspaket im Eilverfahren
schnürten. Sie zeichnen sogar ein noch düstereres Bild. Auch wenn
mittlerweile mehr Gelder abgerufen werden, sind die Kinderkrankheiten
des Bildungspakets – entgegen der Jahresbilanz von
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen – anscheinend noch nicht
geheilt. Immer noch gibt es Eltern, die von Amt zu Amt laufen, um die
Unterstützung zu beantragen. Immer noch gibt es Lehrer, die nicht
wissen, wie sie den Schülern eine neue Lernförderung anbieten sollen.
Dass der Bund jetzt bei der Verteilung der Gelder nachbessert, ist
richtig. Vielleicht bedarf es aber nicht nur einer besseren
Vergabepraxis und Informationspolitik. Wenn wirklich Millionen in den
Haushalten versiegt sein sollten, ist eine grundlegende Überprüfung
des Modells Bildungspaket nicht erst nach zwei Jahren nötig, wie es
Kanzlerin Angela Merkel angekündigt hat, sondern schnell fällig.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de