Die rot-grüne Landesregierung Niedersachsens und
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) haben das Richtige getan.
Sie haben sich darauf verständigt, die Suche nach einem
Atommüllendlager in Deutschland neu zu beginnen. Und zwar ohne
Vorbedingungen derart, dass irgendwelche Orte ausgeschlossen werden
oder besonders in Frage kommen. Nur so lässt sich, wenn überhaupt,
ein vorläufiger und relativer Frieden in einem Konflikt aushandeln,
dessen Nachwirkungen noch Generationen beschäftigen werden.
Angesichts dieser Aufgabe zeigen sowohl Altmaier als auch die
Niedersachsen die Größe, auf ihre jeweiligen Lieblingsforderungen zu
verzichten. Schmerzhaft ist das nicht zuletzt für Rot-Grün, muss die
Landesregierung ihren Anhängern doch erklären, warum das umstrittene
Endlager Gorleben grundsätzlich im Rennen bleibt. Bei der jetzt
gefundenen Lösung will man den Versuch unternehmen, unabhängig von
konkreten Orten möglichst allgemeingültige wissenschaftliche
Kriterien für die Auswahl zu formulieren. Genau dies war früher nicht
der Fall. So wurde Gorleben in den 1970er Jahren politisch
intransparent zum Standort der Atomkippe erkoren, obwohl es beim
vorhergehenden Verfahren als ungeeignet ausgeschieden war. Ein
jahrzehntelanger, harter Konflikt nahm seinen Lauf. Jetzt scheint
erstmals eine faire gesellschaftliche Übereinkunft erreichbar.
Trotzdem wird es neuen Ärger geben – so nachvollziehbar die Suche
auch ablaufen mag. Schließlich muss man irgendwann einen konkreten
Ort benennen. Die dort lebenden Bürger werden diese Entscheidung
nicht hinnehmen, weil von radioaktivem Müll immer eine Gefahr
ausgeht. Zudem lässt sich kein idealer Platz finden, sondern nur der
beste unter den vorhandenen. Auf diese Aussicht können sich auch die
Menschen in Bayern und Baden-Württemberg schon vorbereiten.
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