Neue Besen kehren gut, weiß das Sprichwort.
Wobei es eines sehr großen Besens bedarf, um den Scherbenhaufen
fortzufegen, den Hollandes Politik in Frankreich bislang aufgetürmt
hat. Manuel Valls könnte da der Mann der Stunde sein. Ganz im
Gegensatz zu dem Zauderer im Élysée-Palast glänzte er als
Innenminister des zurückgetretenen Kabinetts mit Entscheidungsfreude
und Durchsetzungsvermögen. Und er bringt er noch etwas mit, was dem
unbeliebtesten Präsidenten der V. Republik dramatisch abgeht:
konstant hohe Popularitätswerte. Wegen seines ausgeprägten
Selbstbewusstseins und eines unbestreitbaren Talents zur medialen
Inszenierung wird Valls immer wieder mit Expräsident Nicolas Sarkozy
verglichen. Doch während Vertreter der Opposition solche Parallelen
bewundernd ziehen, tragen sie ihm in den eigenen Reihen jede Menge
Kritik ein. Valls hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er sich
zu Höchstem berufen fühlt. Aber der Sitz des Regierungschefs gilt als
Schleudersitz. Doch Valls glaubt an seinen Erfolg, und Hollande ist
offenbar überzeugt, dass nur dieser schillernde Einzelgänger an der
Spitze eines „Kampfkabinetts“ seine Präsidentschaft noch retten kann.
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