Seit vier Wochen balanciert Japan am Rand des
Super-GAUs. Doch noch immer gewähren die amtlichen Stellen den
Japanern im Umkreis der havarierten Meiler vom Atomkraftwerkspark
Fukushima keine Hilfe bei ihrer wichtigsten Frage: Sollen wir zu
Hause bleiben oder das Gebiet um die Meiler verlassen? Während sich
Japans extrem geduldige Bürger leise und die ausländischen Medien
laut über das Versagen der amtlichen Informationspolitik aufregen,
greifen nun endlich auch Japans große Tageszeitungen und
Fernsehsender die Regierung an. Aber sie berichten nicht umfassend
und nicht verständlich. Verantwortlich für diese Mängel ist nicht
etwa die Unfähigkeit, komplexe Sachverhalte einfach darstellen zu
können. Vielmehr steht eine politische Entscheidung dahinter: Die
Regierung will um jeden Preis Panik oder unkontrollierte
Massenfluchten verhindern, vor allem im Großraum Tokio mit seinen 35
Millionen Einwohnern. Aber Japans Regierung lässt ihre Bürger, die
sich mit großer Geduld und Reife in der dreifachen
Jahrtausendkatastrophe aus Mega-Beben, Mega-Tsunami und Atomunfall
bewähren, im Stich.
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