Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Kritik am Präsidentschaftskandidaten der US-Republikaner Raus damit, Mitt! DIRK HAUTKAPP

Das politische Establishment der
Republikanischen Partei hat seine Zweifel an der Befähigung von Mitt
Romney, am 6. November das Weiße Haus erobern zu können, zuletzt nur
noch im Flüsterton anklingen lassen. Man wollte dem Multimillionär,
der trotz eklatanter Inhaltsleere in den Umfragen zu Amtsinhaber
Barack Obama deutlich aufgeschlossen hat, nicht in die Beine
grätschen. Die Zurückhaltung ist vorbei, seit Romney mit dem Rücken
zur Wand steht wie noch nie. Sein törichter Umgang mit seiner
beruflichen Biographie und dem daraus erwachsenen Wohlstand alarmiert
die „Grand Old Party“. Nun folgen öffentliche Rat- und Nackenschläge
am laufenden Band. Aus gutem Grund. Die Kampagne von Obama ist gerade
sehr erfolgreich – und bisweilen methodisch schmutzig – dabei, Romney
unter Zuhilfenahme millionenschwerer Fernsehspots einen Stempel
aufzudrücken, den er nicht mehr tilgen kann, wenn die Botschaft
verfängt. Romney sei ein Heuschrecken-Kapitalist, der amerikanische
Arbeiter um ihre Jobs gebracht habe und seinen in Steueroasen
geparkten Reichtum vor dem Volk verberge, heißt es da. Die einzig
wirksame Gegenmaßnahme wäre: Romney müsste seine Steuererklärungen
der letzten 20 Jahre öffentlich machen. Das will er aber partout
nicht. Sollte das das Resultat einer kühlen Kosten-Nutzen-Abwägung
sein, tun sich aus Sicht mancher Republikaner Abgründe der Unmoral
auf. Für Obama ein Geschenk des Himmels.

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